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Ansgar
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Redewendungen

Beitrag von Ansgar » 18.04.2007, 22:38

Hier mal eine Mittelalterliche Redewendung mit Erklärung
Würd mich Freuen wenn hier bald mehr Stehen würden...



Der Bissen bleibt jemandem im Halse stecken


vor Schreck verstummen
Bis ins 15. Jahrhundert legte man einem Verurteilten einen trockenen Bissen Brot in den Mund den er schlucken sollte ohne zu kauen. Blieb der Bissen im Hals stecken, dann war der Angeklagte schuldig.

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vom Warneckenberg
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Beitrag von vom Warneckenberg » 18.04.2007, 22:53

Habe ooch wat.

Ins Gras beissen

Schwer gerüstete Ritter wurden von Fußsoldaten vom Pferd geholt, auf den Bauch gerollt und mit Lanzen oder Helebarden so lange in das ungeschützte Hinterteil gestochen, bis sie "ins Gras bissen"

Gruß
vom Warneckenberg

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Mortimer
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Beitrag von Mortimer » 18.04.2007, 23:44

"Auf dem Holzweg sein"

bedeutet umgangssprachlich, in eine Sackgasse zu laufen bzw. auf der falschen Fährte/auf einem unnützen Weg zu sein.

Kommt daher, dass im Mittelalter die Köhler viel Holz brauchten, um Kohle zu machen. Hierzu schlugen sie Schneisen in einen Wald, bzw. rodeten gewisse Waldgebiete (etwa 1 km² alle 4-5 Wochen !!!). Die Wege zu diesen Rodeflächen waren auch die Wege, auf denen das Holz zur Hütte des Köhlers transportiert wurde. Daher "der Holzweg". Weil sie aber mittem im Wald am Ende einer Rodefläche endeten, und es von da an nicht weiter ging, führten sie zwangsläufig in eine Sackgasse.
Meine Federn sind mindestens genauso mächtig wie Euer Schwert !

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Sinaris
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Beitrag von Sinaris » 19.04.2007, 09:43

"Das war ja ein Fiasco"

"Der Kerl ist ne Flasche"

Ursprung: Im frühen Italien hängte man völlig unfähigen Schauspielern und Strassenkünstlern als Schmach eine Flasche mit einem Band um den Hals, damit sie wenigstens um Alkohol betteln konnten.

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Beitrag von Ansgar » 19.04.2007, 10:02

Unter die Haube bringen

Nach germanischem Brauch durften verheiratete Frauen ihr Haar nicht offen tragen, sondern mussten es unter einer Haube verbergen. Am Tag der Hochzeit setzte die Frau die Kopfbedeckung auf.

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Beitrag von Ansgar » 26.04.2007, 09:11

"Haare auf den Zähnen haben"?


Dieser Spruch lehnt sich an die Körperbehaarung an: unbehaarte Männer gelten seit jeher als unmännlich. Starke Köperbehaarung wurde früher gleichgesetzt mit männlichen Tugenden wie Mut und Tapferkeit. Total männlich ist nur noch zu steigern, wenn der Mann dort Haare hätte, wo Menschen nie welche haben: auf den Zähnen. Heute verwenden wir "Haare auf den Zähnen" oft für Frauen, wenn sie sich besonders männlich benehmen, sich gut durchsetzen können.

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Beitrag von ChristiandeMorcze » 27.06.2007, 20:11

Ich wusste es!!!!

ICH BIN EIN MANN!!!!
Rectus, Probus et Fidelis!
(Aufrecht, ehrlich und treu!)

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Beitrag von Axel » 27.06.2007, 22:44

Ansgar meinte es doch bestimmt anders, bei so viel Haare auf den Zähne, sind da überhaupt noch Zähne? :lol: :lol: :oops: :lol:
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere.

(Japanisches Sprichwort)

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Beitrag von Goran vom Galgenberg » 28.06.2007, 10:07

Den Spieß umdrehen

Eine Attacke gegen den Angreifer verwenden bzw. Erlittenes jemandem anderen zufügen.

Einem Angreifer wurde der Spieß (ein langer Speer) entwendet, dann umgedreht und gegen ihn verwendet.
Höchst vermutlich ist diese Redewendung erst zur Zeit der Landsknechte entstanden.

Quelle: http://www.herold-colonia.de/redewendun ... wdg_spiess
Zuletzt geändert von Goran vom Galgenberg am 28.06.2007, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Goran vom Galgenberg » 28.06.2007, 10:10

Etwas im Schilde führen

Heimlich etwas planen.

1) Eine Waffe heimlich hinter dem Schild führen, meistens einen Dolch. Dieser wird dann in einem unerwarteten Moment genutzt, um den Gegner zu überwinden.
2) Vorzugeben man hätte nur eine Schutzwaffe (den Schild), aber die Waffe hinter diesem Schild verstecken.
3) - mit Gegendarstellung: Diese Redewendung hatte ursprünglich eigentlich eine eher positive Bedeutung. Um sich im Turnier und im Kampf zu erkennen zu geben, führte man ein entsprechendes Wappen im Schild. Man führte also sein Zeichen im Schild. Man zeigte sozusagen Gesicht.
4) Ein Handwerker oder Zunftangehöriger (entsprach ungefähr den heutigen Gewerkschaften) hängte ein Schild mit seinem Symbol, wie der Brezel für einen Bäcker, vor seiner Tür auf, um seine Dienste anzubieten.

Wodurch die Redewendung die negative Bedeutung von 'etwas verheimlichen' erhielt, konnte man bisher noch nicht nachvollziehen.
Möglicherweise nahm es den Umweg über 'Böses im Schild führen'. Dieses bedeutete ursprünglich vielleicht weniger, dass der Angreifer an sich böse Absichten hatte, sondern einfach, dass der Angriff eines starken Gegners (den man am Wappen im Schild erkennen konnte) im Kampf eben nichts Gutes bedeutete. Das 'Böse' fiel irgendwann weg und übrig blieb 'etwas im Schilde führen' mit seinem schlechten Image.

Quelle: http://www.herold-colonia.de/redewendun ... wdg_spiess
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Beitrag von Ansgar » 29.06.2007, 13:05

"einen Zahn zulegen"




In den Burgküchen hingen die großen Töpfe an gezackten, einem Sägeblatt ähnliche Eisenschienen, mit denen man die Höhe der Töpfe über dem Feuer regulieren konnte. Wenn man also früher einen Zahn zulegte, hieß das, den Topf näher ans Feuer hängen, um die Speisen schneller zu garen.
So jetzt noch Mal. Wieviel ist zwei und zwei? - Ich weiß es nicht!
"1984"

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