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von Michael von Grillenberg » 02.12.2008, 21:10
Naja, das Leute ohne Kopfschutz zugelassen werden finde ich doch schon krass, grade wenn in der rutschigen Halle gekämpft wird. Auf der anderen Seite ist man bei Waffen überpingelig, ich finde finde das ist einfach der falsche Ansatz. Ich kann mich noch an das erste Turnier in Henstedt erinnern. Da gabs noch gar keine Waffenkontrolle, dafür war Kopfschutz (mindestens Kettenhaube) pflicht. Was auch mehr Sinn macht als das was jetzt stattfindet. Prüfung der Waffen ist auch sinnvoll, jedoch reicht es einfach zu schartige oder Zu spitze Waffen auszusortieren. Vorletztes Jahr sollte ich sogar die Kanten der (eckigen) Parierstange eines meiner Schwerter rund feilen, wozu ich nur sagen kann Schwachsinniger gehts nicht mehr. Ich hab halt keine großes trara draus gemacht und einfach ein anderes genommen, aber wenn ich mich nach Corvins Beitrag so zurückerinner kann ich Corvin nur zustimmen.
Ich selber habe ja jetzt auch schon 2 mal am Turnier nicht teil genommen, und vorletztes Jahr auch nur weil ich einen Anlass dazu hatte. Wenn man die Trefferzone Bein rausnimmt (War früher nicht so) muß man auch die Disziplinen differenzieren. Das heist man muß eine Disziplin Schwert + Schild und eine andere mit nur Schwert schaffen. Denn wie Corvin schon recht treffend beschrieben hat, hat jemand ohne Schild kaum eine Chance gegen einen Kämpfer mit Schild. Wobei in diesem Turnier schon seid dem ertsen Mal immer wieder ungleiche und somit auch unfaire Vorraussetzungen zwischen zwei Kombatanten geherrscht haben. Das mit dem Schild gegen kein Schild zähle ich erst dazu seit die Trefferzone Oberschenkel gestrichen wurde, das plötzlich jemand mit einem Florett, oder jemand mit einem Katana und fernöstlichen Kampftechniken antrat gabs schon immer.
Den letzten Punkt kann man evtl. noch als Spannungssteigerung oder Herausforderung ansehen, die Erfahrung hat aber gezeigt das es die Spannung eher zerstört und der Sieger meist schon feststeht bevor der Kampf beginnt. Dieses sollte nicht das Ziel eines Turniers sein.
Um mal eine Vergleichsmöglichkeit zu bieten kenne ich auch andere Turnierregeln, die zum einen schriftlich festgehalten sind und jedes Jahr gleich sind, zum anderen ersteinmal die Turnierdisziplin um die es geht klar definieren. Dort heist es: Schwertkampfturnier, zugelassen sind Schwerter oder schwertähnliche Waffen des (z.B.) 12. Jahrhunderts aus dem europäischen Raum. Somit wird zwar immernoch ein wenig Spielraum gelassen, jedoch klar gesagt worums geht, und alle treten mit einer gewissen Chancengleichheit an. Weiter wird dort in drei Kathegorien eingeteilt. Schwert, Schwert + Schild, Schwert + Beiwaffe.
Hat natürlich den Effeckt das es am Ende drei Sieger gibt, quasi einen in jeder Disziplin. Ist in Henstedt wohl nicht möglich, da die Teilnehmeranzahl zu gering ist. Jedoch wäre eine genauere Definition der Disziplin und eine eindeutige schriftliche Festhaltung der Regeln, die dann auch einmal für eine zumindest annähernde Chancengleichheit sorgen doch mal sehr wünschenswert.
In den ersten Jahren von Henstedt war sowas nicht nötig, denn da hatten die meisten Leute noch andere Gründe als das Turnier um nach Henstedt zu fahren, das Turnier war nur eine kleine Unterhaltung nebenbei. Mittlerweile sind allerdings sehr viele Leute die eben dieses Turnier doch sehr ernst nehmen, andere kommen nur wegen diesem dahin. Ich finde diese Tatsache schreit nach neuen Maßnahmen.
Wobei ich dazu sagen muß das es mir selbst eigentlich ziemlich egal ist, ich fahre zum feiern nach Henstedt, um bekannte Gesicher wiederzutreffen, und falls ich dann doch mal nüchtern genug sein sollte um an dem Turnier teilzunehmen, sehe ich selbst es immernoch als einen kleinen Spaß an, von meinem persönlichen Stellenwert her nicht mehr und nicht weniger als ein normaler Kampfcirkel oder sowas, so dass ich mir von daher auch noch nie solche tiefgreifenden Gedanken darum gemacht habe - und ich gehe davon aus das die Situation um das Turnier so ist wie sie ist, weil die Veranstalter dies ganz genau so sehen. Die Leute, die es nutzen wollen um sich selbst zu beweisen oder sonst was, gab es früher eigentlich gar nicht, da war es wirklich nur ein Spaß für zwischendurch, daher waren so strenge Regeln und klare Definitionen einfach nicht notwendig.
FORTES FORTUNA ADIUVAT